Bienen impfen ihre Nachkommen gegen Krankheiten
Bayer Garten Kombi-Schädlingsfrei: Zulassung widerrufen!
Der Einfallsreichtum unter den Insektizid-Produzenten ist groß
Wie bereits Ende letzten Jahres berichtet (siehe Kasten unten) rüstet die Pestizid-Industrie nach dem Verbot der Beizung von Saatgut mit 3 Neonikotinoiden wieder auf. Erst wurde Sulfoxaflor in der EU ohne ausreichende Risikobewertung zugelassen, jetzt kommt ein weiteres Neonikotinoid hinzu: Flupyradifurone (Markenname Sivanto von Bayer CropScience), ebenfalls aus der Hüfte geschossen ohne ausreichende Risikobewertung, wirkt systemisch über die ganze Pflanze und darf in die offene Blüte gespritzt werden. Beta-Tester sind seit letztem Jahr die USA, Mexiko, Nicaragua, Guatemala, Honduras und die Dominikanische Rep.
>>efsa-Veröffentlichung zu Flupyradifurone (leider bisher nur auf Englisch)
Insbesondere die letzen Abschnitte zeigen die Wissenslücken über das Mittel auf. Wer Hilfe beim Übersetzen braucht: >>Google-Übersetzer
>>Meldung von Top Agrar Online
>>efsa-Nachricht zu Neonikotinoiden vom August 2015
Ist mir so in die Hände gefallen und sollte Anlass zum Nachdenken sein:
Das stinkt doch wieder zum Himmel
Ein neues Insektizid - Sulfoxaflor - ist ab dem 18.08.2015 für 10 Jahre in der EU zugelassen worden, obwohl dessen Zulassung in den USA wieder zurückgenommen wurde, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass das Mittel hochgiftig für Bienen ist und weitere Daten zur Ökotoxikologie einfach noch nicht erbracht wurden. Diese Daten sollen von der Produktionsfirma DowAgroSciences bis zum 18.08.2017 nachgereicht werden. Und bis dahin?.....Sind wir beta-Tester?
In den USA haben letztes Jahr die Sommerverluste der Imker die Winterverluste sogar übertroffen!
>>Artikel EFSA Journal (Englisch)
Glyphosat auch für Bienen gefährlich
Glyphosat beeinträchtigt das Orientierungsverhalten der Biene.
Zwang zu unsinnig früher Blühstreifeneinsaat empört Bauern
Errechnete Steigerung der Sterblichkeit des Menschen im Falle eines Totalausfalls von Bestäubern
Einigen Menschen reicht zur Beurteilung der Folgen des Aussterbens von Bestäubern nicht der gesunde Menschenverstand, sondern sie wollen "wissenschaftlich" untermauerte Zahlen vorgelegt bekommen. So geschehen in "The Lancet" vom 16. Juli 2015. Meines Erachtens nach sind die Zahlen aber völlig irrelevant, da Auswirkungen auf Nahrungsnetze, die dann nahezu alle Tiere betreffen, gar nicht berücksichtigt wurden.
Bienen bevorzugen Neonicotinoid-belastetes Futter
Es zeigt sich ein weiteres Puzzleteil, dass die Abschätzung von vertretbaren Neonicotinoidkonzentrationen durch Zulassungsbehörden erschwert.
Bienen scheinen Futter mit Neonics zu bevorzugen, obwohl ihre Gesamtfutteraufnahme dadurch sinkt. Dieses Verhalten erinnert doch stark an Suchtopfer.
>>Zum Nature-Artikel (englisch)
Insektizidbelastung in Gewässern ist weltweit deutlich höher als erwartet
Studie stellt die aktuelle Risikobewertung von Insektiziden grundsätzlich in Frage.
Bereits 2013 wurde auf das mangelhafte Berechnungsverfahren von Insektizidrückständen im Rahmen von Zulassungsverfahren hingewiesen
EU-Studie zu Neonicotinoiden
Die Studie fast noch mal zusammen, was eigentlich schon längst bekannt ist. Wie viele Studien wohl noch gemacht werden müssen, damit sich endlich was ändert?
Ergebnisse der Studie:
- Die Landwirtschaft zieht einen großen Nutzen aus der sie umgebenden Natur, wenn eine hohe Biodiversität vorhanden ist.
- Insekten als Bestäuber und Nahrungstiere wurden in den letzten Jahrzehnten in erheblichem Maße weniger.
- Der Schutz der Honigbiene reicht nicht aus, um die Bestäubungsleistung und andere Funktionen des Ökosystems zu sichern. Die Honigbiene kann aufgrund ihrer Staatenbildung negative Folgen von Pestiziden abpuffern, was Hummeln, Solitärbienen und anderen Insekten nicht möglich ist. Daher muss neben der Honigbiene eine Berücksichtigung dieser Tiere bei Studien zu Zulassungen von Pestiziden erfolgen.
- Es hat sich immer stärker gezeigt, dass der prophilaktische Einsatz von Neonicotinoiden (hier ist das Beizen von Saatgut gemeint) negative Folgen auf Bestäuber und Schadinsekten-Fresser hat. Diese Praxis widerspricht zudem den EU-Leitlinien zur Nachhaltigkeit im Pestizideinsatz.
- Es gibt klare wissenschaftliche Beweise für sublethale Effekte bei einer Langzeitexposition von niedrigdosierten Neonicotinoiden auf Nutzinsekten. Dieser Umstand muss bei Zulassungverfahren berücksichtigt werden.
- Großflächiger Einsatz von Neonicotinoiden und anderen Pestiziden verhindert die Wiederherstellung von Biodiversität auf landwirtschaftlich genutzen Flächen.
Pflanzenschutzmittelzulassung - Der Kunde ist König
Wie funktioniert die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln? Ein interessanter
Artikel von Walter Haefeker über die Arbeit des Bundesamtes für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Die
Pflanzenschutzmittelhersteller zahlen dem Amt jährlich viele Millionen Euro
für beratende Dienstleistungen. Unglaublich....
Gesetzgeber regelt endlich Steuerpflicht von Imkereien
Ab 01.01.2016 gilt: Bis 30 Völker steuerfrei, bei 31 bis 70 Völkern beträgt der pauschale Gewinn 1000 €, ab 71 Völkern ist eine Einnahme-Ausgaben-Rechnung zu erstellen.
Neue Bt-Pflanzen anfälliger für Resistenzen als befürchtet
Achimer Kreisblatt vom 07.07.2015